Ari Rath im BG Kremszeile

„Wir müssen aus der Vergangenheit lernen gegen das Vergessen!“ sagte der israelisch-österreichische Publizist Ari Rath bei einem Vortrag vor 150 Schülerinnen und Schülern des BG Rechte Kremszeile. Der frühere Chefredakteur und Herausgeber der „Jerusalem Post“ erzählte am 23. Jänner, wie er als 13jähriger den „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland im März 1938 erlebte, von seiner Emigration im November 1938 nach Palästina, die er ausgerechnet Adolf Eichmann zu verdanken hatte, vom Leben im Kibbuz – und von der Notwendigkeit der Menschen, politisch wachsam und aktiv zu sein.
Eichmann, einen Hauptverantwortlich am Holocaust, „der aussah wie ein Postbeamter aus Amstetten“ (Rath) sah er beim Prozess gegen ihn 1961 in Jerusalem wieder.
Rath, der sich stets auch für die Versöhnung zwischen Juden und Arabern in seiner Heimat Israel einsetzte, beeindruckte zuletzt mit den Schlussworten aus seinem Buch „Ari heißt Löwe“: „Wie viele tausend österreichische Juden meiner Generation und ihre Eltern hätten mit Begeisterung diesem Land zu Rum und Glanz verholfen, hätte man ihnen eine Chance dazu gegeben. Ich habe vieles erlebt, was ich zuvor für unmöglich hielt. Mein sehnlichster Wunsch ist es, den Aufbruch zum Frieden in meiner Heimat noch zu sehen.“