von Daniela Köllersberger
Der Wunsch nach Gedenken gehört zur Geschichte der Menschheit. Schon in der Antike erbauten die Menschen spektakuläre Erinnerungszeichen.
Am 20. Juni 1947 übergab die sowjetische Besatzungsmacht das ehemalige KZ Mauthausen an die Republik Österreich mit der Auflage, eine würdige Gedenkstätte zu errichten. Bei der offiziellen Eröffnung der Gedenkstätte waren weite Teile des ehemaligen Lagers nicht mehr vorhanden. Die US-Armee hatte Baracken des Sanitätslagers wegen drohender Seuchengefahr niedergebrannt. Anrainerinnen und Anrainer nutzen dann Überreste des Lagers als Baustoffe. Im Frühjahr 1949 eröffnete man die Gedenkstätte als „Öffentliches Denkmal Mauthausen“.
Diesen gedenkwürdigen Ort durchstreiften am Freitag, 1. März 2024, die Klassen 4A und 4C mit ihren Lehrern Prof. Schwarzl und Prof. Köllersberger bei Nieselregen. Die Guides wiesen auf das Schwimmbecken, das sich vor dem Konzentrationslager befindet und für die Wachmannschaft gedacht war, hin. Ebenso wurde vom Russen- und Krankenlager erzählt. Man warf einen Blick auf die „berühmte“ Todesstiege von Mauthausen und wanderte bei vielen Mahnmalen unterschiedlicher Nationen vorbei. Schließlich gelangte man in das Lager, auf den Appellplatz, zu den Duschen, in den Wäsche-Bereich und in die Baracken. Aufmerksam lauschte man den Ausführungen der Guides, die über den Lageralltag, die Selektion und über die Mühlviertler Hasenjagd erzählten. Emotional aufwühlend war sicher der Besuch der Kellerräumlichkeiten. Hier konnte man den Raum der vielen Namen erkunden und einen Blick auf das Krematorium und die Gaskammer werfen. Überall fanden sich Spuren der Erinnerung und des Gedenkens in Form von Bildern, Erinnerungstafeln, Steinen, Blumen und Gegenständen.